Ben

Während meines letzten Besuchs auf „meiner“ Insel machte ich die Bekanntschaft von Ben und Sarah.

 

Ein surf-Kumpel, der mal stand-up paddeln wollte, weil gerade kein Wind zum kiten war und seine Freundin Sarah – schön, dass die Mädels auch mitmachen.

Am ersten Tag gingen wir gemeinsam aufs Wasser und wir haben wirklich alles gegeben, was ging. 97 Mal mindestens wieder auf das Brett gekrabbelt und wieder die Wellen anvisiert – wir haben gespielt bis zum Umfallen.

Am zweiten Tag, Sarah hatte sich die Zehen aufgerieben – kenn´ ich, ist echt schmerzhaft – wollte Sarah nur zuschauen. Nach kurzer Zeit merkte ich, dass ich nicht mehr die Kraft vom Vortag hatte und vielleicht auch lieber am Strand zuschauen und mit Sarah plaudern wollte. Schließlich muss ich keine Olympiade oder so was gewinnen. Schwupps bin ich zurückgepaddelt und hatte mich neben Sarah im Sand niedergelassen. Meine eigene Kraftlosigkeit zugebend schaute ich dabei zu, wie Ben und Kris unermüdlich auf den Wellen ritten und auch hin und wieder auf das Brett krabbeln mussten. Als ich sagte: „Boa, Ben ist unermüdlich – hat der eine Kraft!“ erzählte mir Sarah von der schlimmen Krankheit, von der Ben sich auf Fuerteventura erholte. Von den Operationen und dem langen Weg fort von einer zweifellos todbringenden Krankheit hin zum Leben.

Nach zwei Stunden kamen die Jungs wieder an Land und auf der Heimfahrt kamen wir noch mal auf Ben´s Reha und seine weiteren Pläne zu sprechen.

Ich war wirklich beeindruckt von Ben´s Willen die Krankheit zu besiegen, seine Macht nicht abzugeben und zu kämpfen – nicht verbittert oder wütend, sondern gelassen, ruhig und mit einer Unermüdlichkeit, die ich wirklich bewundere. Ben ist ein Beispiel für gelebte Selbstwirksamkeit und für mich der Beweis, dass die Gedanken und die Einstellungen, die wir in unserem Leben haben, unsere Welt kreieren und es ebenso möglich machen, Krankheiten zu besiegen – durch die Selbstheilungskräfte die in uns wirksam werden können.

Natürlich hat auch die Medizin, klassisch und/oder alternativ, ihren Part bei ihm übernommen, doch ich glaube, dass seine innere Kraft ihm sehr geholfen hat, zu genesen. Diese Kraft liegt in jedem von uns. Wir müssen sie nur aktivieren. Ben hat´s gemacht.

Der letzte Satz des Gesprächs mit Ben war so einfach und klar, er sagte:

 

„Life is too short to waste“ (Ben ist Engländer)

Ja, das Leben ist zu kurz um es zu vergeuden. Mit Dingen, die wir nicht brauchen, aber glauben haben zu müssen, damit wir uns besser fühlen. Und es gibt noch viele andere Beispiele  – ihr findet sicher auch welche in Eurem Leben.

Ben hat mich daran erinnert, dass das Leben wertvoll ist und ich es in der Hand habe, was in meinem Leben geschieht und was nicht. Meine Gedanken bilden meine Wahrheit über meine Welt, die ich mir erschaffe. So sind Zuversicht, Hoffnung, Ausdauer, Dankbarkeit und Liebe nur einige, aber durchaus wichtige Dinge, um eine positive Sicht auf das Leben zu bekommen und daraus Kraft zu schöpfen, für was auch immer ich die Kraft brauche. Auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren und keine Zeit mit unwesentlichen Nichtigkeiten zu vergeuden, vor allem nicht mit negativen Gedanken, das wurde noch mal aus der Schublade geholt.

Danke Ben und Sarah, dass ich Euch kennenlernen durfte.

Ich bin sicher, Ben wird wieder vollkommen gesund und kommt hoffentlich zurück auf die Insel zum kite-surfen. Dass hatten ihm die Ärzte noch verboten. Das hat ihn mächtig gestört.

Ein sehr cooler Reha-Ort dieses Fuerteventura…

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